Am 4. Juni war der österreichweite Hitzeaktionstag. Ein passender Rahmen, um im Grazer Rathaus auf die die steigende Belastung durch Hitzetage und Tropennächte hinzuweisen. Im Rathaus wurde der Hitzeaktionsplan der Stadt Graz vorgestellt. Dieser Plan regelt, wie die Stadt Graz handelt, sobald das Land Steiermark eine Hitzewarnung für den Zentralraum und damit für das Stadtgebiet ausgibt. Dann tritt ein abgestimmtes Maßnahmenpaket in Kraft, das rasche Information, gezielte Hilfe und konkrete Entlastungsangebote sicherstellt.
Der Magistratsdirektor Martin Haidvogl betonte die Wichtigkeit praktischer Maßnahmen zur Entlastung der Bevölkerung: „Obwohl die Ursachen des Klimawandels unaufhaltsam sind und wir die Hitze in unserer Stadt nicht gänzlich beseitigen können, liegt es in unserer Macht, hilfreiche Tipps zur Verhaltensänderung zu verbreiten und kühle Rückzugsorte zu schaffen. Besonders erfreulich ist die Zusammenarbeit mit der Diözese: Neben den städtischen Angeboten bieten auch zehn Kirchen in Graz einen schattigen Rückzugsort für die Bürgerinnen und Bürger,“ sagte Haidvogl.
Eva Winter, die Leiterin des Gesundheitsamtes, hob die essentielle Rolle der Fürsorge hervor: „Unsere gesundheitlichen Initiativen basieren auf dem gesunden Menschenverstand. Doch wenn dieser nicht greift, etwa bei pflegebedürftigen oder sozial schwachen Menschen, dann müssen wir aktiv werden und Unterstützung anbieten.“
Werner Prutsch vom Umweltamt warnte vor oft übersehenen Temperaturunterschieden: „Die Anzahl der Hitzetage und Tropennächte allein sagt wenig aus. Der Unterschied zwischen 32 und 35 Grad hat gravierende Folgen für die Gesundheit. Wir müssen nicht nur die Menschen im Auge behalten, sondern auch die Auswirkungen der Hitze auf unsere Infrastruktur berücksichtigen.“
Gilbert Sandner, Sicherheitsmanager, stellte die Notwendigkeit einer gründlichen Organisation in den Vordergrund: „Hitzeschutz ist ein Thema, das alle Bereiche berührt. Wir bauen auf den Hitzeschutzplan des Landes Steiermark und haben klare Handlungsszenarien entwickelt – angefangen von Vorwarnungen über akute Warnungen bis zur Entwarnung. So können wir die Bevölkerung schnell und einheitlich informieren.“
Mit dem Hitzeaktionsplan macht Graz deutlich, dass der Schutz vor Hitzewellen eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. Durch eine abgestimmte Vorgehensweise, verlässliche Informationen und gezielte Hilfe für besonders gefährdete Gruppen wird gewährleistet, dass Graz auch bei hohen Temperaturen ein lebenswertes Umfeld bleibt – für alle Einwohner.