Ankunftszentrum Graz Lieferung

Ankunftszentrum für Flüchtlinge aus der Ukraine ab Mittwoch in Betrieb

Zur Betreuung der aus der Ukraine in die Steiermark flüchtenden Menschen richtet das Land Steiermark in Kooperation mit der Stadt Graz in der Messehalle D am Areal der Grazer Messe ein eigenes Ankunftszentrum ein.

Landesrätin Doris Kampus und Landesrat Christopher Drexler verschafften sich gestern gemeinsam mit Bürgermeisterin Elke Kahr, Vizebürgermeisterin Judith Schwentner, Landespolizeidirektor-Stv. Alexander Gaisch, Landesrettungskommandant Peter Hansak und Caritas-Direktor Herbert Beiglböck vor Ort einen Eindruck von den beinahe abgeschlossenen Vorbereitungsarbeiten.

Im Ankunftszentrum in der Messehalle D in Graz werden Menschen, die aus der Ukraine flüchten müssen, registriert, medizinisch sowie bei Bedarf auch psychologisch betreut und von dort aus möglichst rasch in kleinere, regionale Quartiere weitergebracht. Ich bedanke mich bei allen Steirerinnen und Steirern, die Unterkünfte in großer Zahl und Hilfe aller Art angeboten haben. Ebenso gilt mein Dank der Polizei und allen weiteren Partnerinnen und Partner, die uns beim Aufbau und der Abwicklung hier im Ankunftszentrum unterstützen. Gemeinsam zeigen wir den Opfern des Krieges, dass die Steiermark ein großes Herz für Notleidende hat.

so Soziallandesrätin Kampus. Europalandesrat Drexler erklärt:

Allein die Berichte von der polnisch-ukrainischen Grenze zeigen, wie groß das Leid und wie groß die Anzahl der Menschen ist, die die Ukraine verlassen müssen. Die dramatische Situation muss für uns alle gemeinsam Auftrag sein, schnell und professionell daran zu arbeiten, möglichst viele Menschen versorgen zu können, die vor dem verbrecherischen Angriffskrieg Wladimir Putins flüchten müssen. In den kommenden Wochen wird die wichtigste Aufgabe sein, Quartiere für sie zu finden. Mit dem Ankunftszentrum in der Grazer Messe legen wir den Grundstein dafür, als Land Steiermark gemeinsam mit der Stadt Graz und den steirischen Einsatzorganisationen einen Beitrag zu leisten, das furchtbare Leid der vor dem Krieg in der Ukraine geflüchteten Menschen so gut es geht zu lindern. Die kommenden Wochen und Monate werden noch viele Herausforderungen bereithalten, die wir nur gemeinsam als Gesellschaft zum Wohl all jener, die durch diesen Krieg Unvorstellbares erleiden und durchmachen müssen, bewältigen können. Ich möchte mich daher bei allen – von den Einsatzorganisationen bis zu den unzähligen Privatinitiativen – für die große Welle der Hilfsbereitschaft bedanken, die wir im ganzen Land sehen.

Grazer Bürgermeisterin Kahr:

Graz ist Menschenrechtsstadt und hat deshalb eine besondere Verantwortung, konkret zu helfen. Ab Mittwoch steht die Messehalle D als Ankunftszentrum für Menschen aus der Ukraine zur Verfügung. In allen Ressorts der Stadt wurden und werden große Anstrengungen unternommen, um den Geflüchteten zu helfen. Auch die Zusammenarbeit mit dem Land Steiermark ist sehr positiv und eng. Die Menschen aus der Ukraine brauchen jetzt Sicherheit, die wir ihnen geben wollen. Mein Dank gilt allen im Haus Graz, die vom ersten Tag an großartige Arbeit leisten, und den vielen freiwilligen und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Die Hilfsbereitschaft ist wirklich beeindruckend und ein ganz wichtiges Signal für Menschlichkeit und Solidarität.

Vizebürgermeisterin Schwentner erklärt:

Der Schulterschluss mit dem Land Steiermark ist wichtig. Damit signalisieren wir, dass wir bereit sind, zu helfen, wo wir können. Auf kommunaler Ebene sind wir vor allem mit den Fragen des täglichen Bedarfs konfrontiert. Deshalb haben wir dafür gesorgt, dass Kinder, die ab Montag hier in die Schule gehen sollten, eine Schülerfreifahrtkarte bekommen. Erwachsene fahren mit ihrem Reisepass mit den Grazer Linien gratis. Bei Autos, die mit ukrainischem Kennzeichen in der gebührenpflichtigen Zone parken, drückt die Verkehrsüberwachung sozusagen ein Auge zu – das ist das Mindeste, was die Stadt Graz tun kann.

Betreuung durch Rotes Kreuz und Caritas im Ankunftszentrum

Im Auftrag des Landes Steiermark wird das Ankunftszentrum vom Roten Kreuz und der Caritas in Zusammenarbeit mit der Polizei betrieben. Landespolizeidirektor-Stv. Gaisch:

Wir übernehmen die fremdenpolizeiliche Erfassung für das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA). Dabei werden wir bemüht sein, dass dieser Vorgang so unbürokratisch und rasch wie möglich, jedoch auch mit der dementsprechend Zuverlässigkeit ablaufen kann. Sobald die Erfassung erfolgt ist, wird damit im Sinne der Verordnung zum temporären Schutz die Unterstützung im Rahmen der Grundversorgung möglich.

Landesrettungskommandant Hansak erläutert:

Wir sind mit unseren Teams 24 Stunden am Tag für die eintreffenden Personen zur Stelle. Für uns geht es in erster Linie um die Verpflegung und die medizinische Betreuung der Menschen. Ab Mittwoch können rund 100 Personen pro Tag abgefertigt werden, die Kapazität im Ankunftszentrum können wir sukzessive – je nach Bedarf – auf bis zu 1000 Personen pro Tag erhöhen. Wir können auch sicherstellen, dass alle Ankommenden auf Covid-19 getestet werden. Zudem können wir Personen, die diese brauchen, auch die Corona-Schutzimpfung anbieten.

Caritas-Direktor Beiglböck sagt:

Im Ukrainekrieg erlebt die Zivilbevölkerung gerade unfassbares Leid. Da ist es wohltuend zu sehen, wie groß die Hilfsbereitschaft in Österreich ist. Auch das Miteinander von öffentlicher Hand und Zivilgesellschaft funktioniert gut, aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre haben wir einiges gelernt.

Beiglböck verwies auch darauf, dass man sich auf eine längerfristige Aufgabe bei der Ukraine-Hilfe einstellen müsse:

Wir brauchen bei der Bewältigung dieser Aufgabe Ausdauer. Alle Verantwortlichen sind dazu angehalten, daran zu arbeiten, dass diesmal die Stimmung nicht kippt wie etwa bei der Flüchtlingskrise 2015 oder auch beim Thema der Corona-Pandemie.

Ukrainehilfe-Website online

Ab sofort sind unter  www.ukrainehilfe.steiermark.at alle Infos zur Hilfsangeboten und -Maßnahmen in der Steiermark zu finden. Meldungen über freie Quartiere können per E-Mail an grundversorgung@stmk.gv.at gerichtet werden. Zudem steht die Hotline des Landes Steiermark zur Ukrainehilfe unter der Telefonnummer 0800 201010 an sieben Tagen in der Woche zur Verfügung.

Foto Land Steiermark/Robert Binder


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