Landeskriminalamt Oberösterreich
Die Herbst- und Wintermonate stellen eine empfindliche Phase hinsichtlich Wohnraumeinbrüche dar. Obwohl diese Delikte mittlerweile vermehrt über das gesamte Jahr verteilt sind und die Zahlen insgesamt in den letzten Jahren gesenkt wurden, begünstigen die frühen Dämmerungsstunden das unbemerkte Eindringen in Häuser, Wohnungen und Kellerabteile.
Um dem entgegenzuwirken, intensiviert die Polizei ihre Präventionsarbeit, führt verstärkt Kontrollen an kritischen Orten durch und erhöht die Streifenpräsenz in den Abendstunden. Diese Maßnahmen haben bereits zu mehreren Ermittlungserfolgen des Landeskriminalamts Oberösterreich (LKA OÖ) geführt.
Steyr: Festnahme eines Beschuldigten und Identifikation eines weiteren
Aufgrund eines Anstiegs bei Wohnraumeinbrüchen in den Bezirken Steyr-Stadt, Steyr-Land und Linz-Land begann die Diebstahlsgruppe des LKA OÖ, notwendige Maßnahmen zu ergreifen. In Zusammenarbeit mit den örtlichen Bezirkspolizeikommandos wurden täglich bis zu 50 Beamte an relevanten Standorten eingesetzt.
Am 12. November 2025, gegen 17:30 Uhr, meldete ein aufmerksamer Anwohner zwei verdächtige Personen in einem Siedlungsgebiet in Steyr. Diese flüchteten umgehend. Dank der hohen Polizeipräsenz konnten sie kurze Zeit später, unmittelbar nach einem Einbruch, von einer Polizeistreife und der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS) in einem benachbarten Gebiet wiederentdeckt werden. Beide Männer flüchteten erneut, jedoch konnte ein 42-jähriger Kosovare festgenommen werden. Der zweite Beschuldigte entkam.
Intensive Ermittlungen des LKA und des Stadtpolizeikommandos Steyr führten zur Klärung von drei Wohnraumeinbrüchen im Großraum Steyr. In Kooperation mit den kosovarischen Behörden wurde die wahre Identität des Festgenommenen festgestellt. Gegen ihn lag bereits eine Festnahmeanordnung der Staatsanwaltschaft Wels wegen ähnlicher Delikte im Jahr 2024 vor. Die Identität des geflüchteten Komplizen – ein 49-jähriger kosovarischer Staatsbürger – konnte ebenfalls geklärt werden; auch gegen ihn besteht eine Festnahmeanordnung. Derzeit wird nach ihm gefahndet. Aktuell werden beiden Männern mindestens zwölf Wohnraumeinbrüche zugeschrieben.
Wels: Festnahme eines gesuchten 38-Jährigen
Im Bezirk Grieskirchen ist ebenfalls ein Anstieg an Wohnraumeinbrüchen zu verzeichnen. In der Folge leitete das LKA OÖ Ermittlungen zur Identifikation möglicher Täter ein. Hinweise deuten auf einen 38-jährigen Kosovaren hin, der sich trotz eines Rückkehrverbots des Landesgerichts Ried illegal im Bundesgebiet aufhielt. Dank intensiver Fahndungsmaßnahmen durch den Ermittlungsbereich Diebstahl und der EGS konnte der Mann im Stadtgebiet von Wels festgenommen werden. Bei seiner Festnahme wies er sich mit einem serbischen Ausweis unter einem anderen Namen aus, da er im Besitz von zwei Reisepässen ist. Der Beschuldigte wurde zunächst in die Justizanstalt Ried gebracht. Weitere Ermittlungen sind erforderlich.
Empfehlungen zur Kriminalprävention
- Sicherheitsfenster und -türen sowie zusätzliche Schlösser bieten häufig einen besseren Schutz. Auch bei kurzer Abwesenheit sollten alle Schlösser verriegelt und Fenster geschlossen werden (nicht gekippt).
- Einbruchsmelde- oder Videoüberwachungsanlagen können eine sinnvolle Ergänzung darstellen, wenn sie richtig eingesetzt werden.
- Eine gute Nachbarschaft und gegenseitige Unterstützung sind wichtig, da Zusammenhalt Kriminelle abschreckt.
- Vermeiden Sie Anzeichen für Ihre Abwesenheit, z.B. durch das Leeren von Briefkästen.
- Nutzen Sie Sichtschutz nur mit Bedacht, um Kriminellen nicht das Eindringen zu erleichtern.
- Lagern Sie Werkzeuge und Leitern sicher, um Einbrechern das Arbeiten zu erschweren.
- Verwenden Sie bei Abwesenheit abends Zeitschaltuhren und prüfen Sie, ob eine Außenbeleuchtung hilfreich ist.
- Kontrollieren Sie regelmäßig Kellerabteile und Abstellräume auf mögliche Unregelmäßigkeiten.
