Am 19. Oktober 2025 unternahmen ein 25-jähriger Deutscher und zwei 17-jährige Syrer aus dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte eine Alpintour in der Gemeinde Scharnitz. Sie verbrachten die Nacht vom 19. auf den 20. Oktober 2025 in der Biwakschachtel „Breitgrieskarscharte“. Für den nächsten Tag war der Abstieg über das Marxenkar vorgesehen.
Im Bereich des Brendelsteiges scheiterten sie jedoch an ihrem Abstieg und mussten aufgrund der späten Uhrzeit die Nacht in einem Notbiwak im Marxenkar verbringen. In den Morgenstunden des 21. Oktober 2025 kam es innerhalb der Gruppe zu einem Zerwürfnis; der Deutsche trennte sich von seinen Begleitern. Er gelangte ohne Kartenmaterial in unwegsames Gelände und konnte auf etwa 1700 m Seehöhe oberhalb eines größeren Felsabbruchs nicht mehr weiter. Dabei zog er sich leichte Abschürfungen und Schwellungen am Bein zu.
Die beiden Syrer verfügten über Offlinekarten, konnten jedoch ihren Partner nicht mehr finden und setzten ihren Abstieg fort. Gegen 18:45 Uhr trafen sie auf einen Jäger, der daraufhin die Rettungskette in Gang setzte. Es wurde ein umfangreicher Sucheinsatz eingeleitet, wobei unter anderem die Libelle FLIR aus Salzburg angefordert wurde. Diese lokalisiert um 22:20 Uhr im Marxenkar die vermisste Person, die mit Lichtzeichen auf sich aufmerksam machte. Der in Bergnot geratene Wanderer wurde anschließend mit dem nachtflugtauglichen NAH „RK2“ aus Reutte mittels Tau aus dem schwer zugänglichen Gelände geborgen und in Scharnitz abgesetzt.
Zusätzlich waren die Bergrettung der Ortsstellen Scharnitz mit 10 sowie Leutasch mit 7 Kräften, die BFI Innsbruck mit einer Wärmebilddrohne (5 Kräfte), die Feuerwehr Landeck mit einer Drohne (7 Kräfte), zwei Alpinpolizisten und eine Streife der Polizeiinspektion Seefeld in Tirol im Einsatz.