Am 5. September 2025, gegen 07:00 Uhr, fanden in einem Einfamilienhaus im Gemeindegebiet von Amstetten erhebliche Vorfälle statt. Zu diesem Zeitpunkt war die Frau eines pensionierten Ehepaares allein im Haus, als drei maskierte Männer das Gebäude betraten. Die Frau wurde mit körperlicher Gewalt sowie unter Androhung einer Pistole und eines Hiebgegenstandes unter Druck gesetzt, um Bargeld herauszugeben.
Ein Mitarbeiter eines Spediteurs, der beruflich vor der Liegenschaft hielt, bemerkte die Flucht der Täter, als diese vermutlich durch seine Ankunft überrascht wurden. Er informierte umgehend die Polizei.
Die Polizei leitete sofort eine Fahndung ein, während der Mitarbeiter die Täter beobachtete. Bei einem gescheiterten Anhaltevorgang soll einer der verdächtigen Männer auf die Einsatzkräfte geschossen haben, woraufhin ein Polizeibeamter das Feuer erwiderte. Kurz darauf konnten zwei der drei Beschuldigten, ein 58-jähriger kosovarischer Staatsbürger und ein 55-jähriger albanischer Staatsbürger ohne aufrechten Wohnsitz in Österreich, festgenommen werden. Die mitgeführte Waffe wurde sichergestellt. Es gab keine Verletzten durch die Schüsse.
Die Ermittlungen wurden vom Landeskriminalamt Niederösterreich im Bereich Raub und Tatortassistenz übernommen. Während der 55-Jährige keine Aussage machte, gestand der 58-Jährige umfassend. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft St. Pölten wurden beide in eine Justizanstalt eingeliefert. Die Ermittlungen zum dritten Verdächtigen dauern an.
Der Waffengebrauch, der mit Lebensgefahr verbunden war, wird im Rahmen eines strafprozessualen Ermittlungsverfahrens von der Ermittlungs- und Beschwerdestelle Misshandlungsvorwürfe (EBM) des Innenministeriums untersucht. Diese unabhängige Stelle ist organisatorisch und weisungstechnisch getrennt von der Generaldirektion für die öffentliche Sicherheit, um eine neutrale und objektive Ermittlung zu gewährleisten.