Leoben | Am Abend des 23. Oktober 2025 haben Polizeibeamte drei Verdächtige festgenommen, die versucht haben sollen, eine 92-jährige Frau mit einem Betrugsmasche, die auf falschen Polizisten basiert, um ihr Erspartes zu bringen. Die Seniorin spielte dabei eine wichtige Rolle bei der Festnahme.
Die Verdächtigen kontaktierten die Frau über mehrere Tage telefonisch und bauten ein Vertrauen zu ihr auf, indem sie sich als Polizeibeamte ausgaben. Sie informierten sie über angebliche Unregelmäßigkeiten auf ihrem Bankkonto und über das Vorhandensein von Falschgeld. Die Seniorin sollte ihr Geld abheben und an die vermeintlichen Beamten zur Überprüfung übergeben. Zudem wurde ihr mitgeteilt, dass es sich um eine geheime Operation handele, über die sie niemanden informieren dürfe.
Die Frau wandte sich am 22. Oktober 2025 an einen Bekannten, was zur sofortigen Anzeige führte. Zu diesem Zeitpunkt war sie weiterhin in Kontakt mit den Verdächtigen. Die Polizei nahm daraufhin Ermittlungen auf und blieb mit der 92-Jährigen in telefonischem Kontakt. Sie agierte überzeugend und gab vor, die Anweisungen der Verdächtigen zu befolgen, während Polizeibeamte die Gespräche überwachten und sich im Haus der Frau befanden.
Am Donnerstagmittag erschien einer der Verdächtigen vor dem Haus der Seniorin und stellte sich als Polizist aus. Er wollte das angeblich zur Überprüfung benötigte Geld entgegennehmen und wurde von den anwesenden Polizeibeamten festgenommen. Zwei weitere Verdächtige warteten in einem nahegelegenen Fahrzeug und wurden ebenfalls von anderen Einsatzkräften festgenommen.
Die drei Verdächtigen wurden einvernommen, gaben teilweise geständige Aussagen und wurden anschließend in die Justizanstalt Leoben gebracht. Die Ermittlungen werden vom Landeskriminalamt Steiermark fortgeführt.
Präventionstipps
Die Polizei weist auf die Notwendigkeit von Vorsichtsmaßnahmen hin, insbesondere für ältere Menschen, die häufig Opfer solcher Betrugsdelikte sind. Um sich vor „falschen Polizisten“ zu schützen, sollten folgende Tipps beachtet werden:
- Seien Sie vorsichtig bei Anrufen von unbekannten Personen.
- Fragen Sie sich, ob die Geschichte glaubhaft erscheint, und besprechen Sie sich umgehend mit Verwandten oder Freunden.
- Geben Sie keine Informationen über Ihr Vermögen preis.
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen – legen Sie ggf. auf.
- Lassen Sie keine Unbekannten in Ihre Wohnung.
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an Unbekannte.
- Fordern Sie von angeblichen Polizisten einen Dienstausweis an.
- Überprüfen Sie unter der Notrufnummer 133, ob die angegebene Person tatsächlich existiert.
- Nehmen Sie Warnungen von Bankmitarbeitern ernst.
