Suchtgiftverfahren: Operationen „Vogue“ und „Donkey“
Im Zeitraum von Sommer 2020 bis Herbst 2024 konnten die Ermittler des Landeskriminalamtes Burgenland zwei bedeutende internationale Suchtgiftermittlungen, die Operationen „Vogue“ und „Donkey“, erfolgreich abschließen. Diese Ermittlungen führten zu mehr als 40 Festnahmen und belegten die Einfuhr von etwa 3,6 Tonnen Marihuana sowie rund 270 Kilogramm Kokain. Der Fokus lag auf einer organisierten kriminellen Gruppe, überwiegend bestehend aus albanischen Tätern, die in mehreren europäischen Ländern Suchtmittel distribuierten.
Operation „Vogue“
Der Ausgangspunkt dieser Operation war ein Ersuchen slowakischer Behörden zur Zusammenarbeit bei Ermittlungen gegen eine Gruppe, die große Mengen Marihuana aus Albanien über den Westbalkan nach Österreich und in die Slowakei schmuggelte. In Kooperation mit Ermittlern aus der Slowakei, Ungarn, Deutschland und Kosovo wurden umfassende Erhebungen durchgeführt. Ein 41-jähriger kosovarischer Staatsbürger, der als Kopf der Organisation gilt, konnte der Einfuhr von mehr als 2 Tonnen Marihuana sowie 14 Kilogramm Kokain überführt werden. Nach einem Schusswechsel mit der Polizei im Kosovo floh er, wurde jedoch 2023 in Belgien festgenommen und anschließend in Österreich zu 16 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.
Operation „Donkey“
Auf den Ergebnissen der Operation „Vogue“ basierend, wurde eine zweite Tätergruppe identifiziert, die Kokaintransporte aus Belgien nach Österreich organisierte. Diese slowakisch-albanische Gruppe nutzte ein als Fahrzeughandel getarntes Transportunternehmen, um wöchentlich mehrere Kilogramm Kokain über Belgien, Deutschland und Österreich in die Slowakei zu schmuggeln. Der Ermittlungserfolg war das Ergebnis enger Zusammenarbeit mit den Behörden in Belgien, Deutschland, Slowakei, Ungarn, Tschechien und Kosovo. Informationen wurden fortlaufend über Europol und bilaterale Kanäle ausgetauscht, insbesondere in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Eisenstadt.
Die genannten Langzeitoperationen zählen zu den umfangreichsten und erfolgreichsten internationalen Suchtgiftverfahren, die in den letzten Jahren im Burgenland durchgeführt wurden.
Ermittlungsergebnisse:
- Festnahmen in Österreich: 28
- Festnahmen in Deutschland, Kosovo, Ungarn, Slowakei und Belgien: 20
- Mit Haftbefehl gesuchte Personen: 5
- Verhängte Einzelfreiheitsstrafen:
- 1 x 16 Jahre
- 2 x 11 Jahre
- 1 x 7,5 Jahre
- 2 x 7 Jahre
- Weitere Strafen zwischen 3 und 6 Jahren
Durchsuchungen und Sicherstellungen:
- Hausdurchsuchungen in Österreich: 28
- Sicherstellungen von Suchtgift in Österreich:
- 326 kg Marihuana
- 4 kg Kokain
- Sicherstellungen von Suchtgift im Ausland:
- 157 kg Marihuana
- 8 kg Amphetamin
- Sicherstellungen von Vermögen und Waffen in Österreich:
- 111.400 Euro Bargeld
- 12 Kraftfahrzeuge
- 8 Schusswaffen
- Sicherstellungen von Vermögen im Ausland:
- 180.000 Euro Bargeld
Zusätzlich wurden die Einfuhren nach Österreich und der Verkauf von 272 kg Kokain, 3,6 Tonnen Marihuana und 21 kg Heroin nachgewiesen.
Das Ermittlungsteam, bestehend aus Ermittlern des LKA Burgenland und Staatsanwälten der Staatsanwaltschaft Eisenstadt, wurde für ihre Arbeit aus fast 40 Einsendungen aus allen neun Bundesländern an die Spitze gewählt und als „österreichische Kriminalisten des Jahres 2025“ ausgezeichnet. Die feierliche Preisverleihung fand am 17. Oktober 2025 im Wiener Rathaus statt, in Anwesenheit zahlreicher Führungskräfte des BMI sowie der LPDs.
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Landespolizeidirektion Burgenland
Büro Öffentlichkeitsarbeit und interner Betrieb
Victoria KROJER, Pressesprecherin
Tel: +43 (0) 59133 10 1108
Handy: +43 (0) 664 88 538713
Neusiedler Straße 84, 7000 Eisenstadt
Email: victoria.krojer@polizei.gv.at
Web: www.polizei.gv.at
