Nach umfangreichen Ermittlungen des Landeskriminalamts Kärnten, Ermittlungsbereich Raub, konnten zwei Vorfälle in einer Trafik in Klagenfurt, die am 23. Dezember 2024 und am 3. März 2025 stattfanden, aufgeklärt werden. Die Untersuchungen ergaben, dass es sich in beiden Fällen nicht um tatsächliche Raubüberfälle, sondern um inszenierte Straftaten handelte, die gemeinsam geplant wurden.
Eine Angestellte der Trafik steht unter dringendem Verdacht, zusammen mit einem 41-jährigen tunesischen Bekannten die Überfälle organisiert zu haben. Für den Überfall am 23. Dezember 2024 wurde ein 37-jähriger Algerier angeheuert, der die Angestellte mit einer Schusswaffe bedrohte. Beim zweiten Vorfall am 3. März 2025 führte der 41-Jährige selbst die Tat mit einem Messer aus.
Die Beteiligung der Angestellten an den Taten erlaubte durch ihr Insiderwissen eine reibungslose Durchführung. Mithilfe von Videoaufzeichnungen, Spurensicherung und DNA-Analysen konnten sowohl der 41-Jährige als auch der 37-Jährige identifiziert werden. Zudem erkannte die Angestellte den Algerier bei einer Lichtbildvorlage. Der 41-Jährige wurde Anfang Juni 2025 in Wien festgenommen und gestand die Tat. Nach weiteren Vernehmungen legte auch die Angestellte ein umfassendes Geständnis ab, während der 37-Jährige sich vorerst nicht geständig zeigte.
Laut den Beschuldigten wurden die bei den Raubüberfällen erbeuteten Geldbeträge untereinander aufgeteilt und zur Finanzierung des Lebensunterhalts sowie der Drogensucht des 41-Jährigen verwendet. Die Trafikangestellte, der 41-jährige Tunesier und der 37-jährige Algerier werden wegen zweifachen schweren Diebstahls angezeigt. Darüber hinaus wird die Angestellte auch wegen zweifacher Vortäuschung einer strafbaren Handlung und mehrfacher Falschaussage vor der Kriminalpolizei angezeigt.