23. Oktober 2025
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Einbruchsvorsorge: Herbst und Winter in Oberösterreich im Blick

Oberösterreich

In Oberösterreich ist die Anzahl der Einbruchsdiebstähle in Wohnräume gesunken, allerdings bleiben die Herbst- und Wintermonate besonders anfällig für Einbrüche. Die verkürzten Tage und die frühe Dunkelheit begünstigen es Kriminellen, unbemerkt in Wohnungen, Häuser oder Kellerabteile einzubrechen.

Die Analyse des Kriminalitätsgeschehens in Österreich zeigt, dass Wohnraumeinbrüche mittlerweile gleichmäßiger über das ganze Jahr verteilt sind. Während in der Vergangenheit insbesondere die Herbst- und Wintermonate als Hauptzeit für Einbrüche galten, nutzen Kriminelle zunehmend jede Gelegenheit, um in Haushalte einzudringen, unabhängig von Tages- oder Jahreszeit. Vor allem Zeiten der Abwesenheit der Bewohner:innen werden dabei gezielt ausgenutzt.

Trotz dieser Entwicklung bleibt die dunkle Jahreszeit eine kritische Phase. Dämmerungseinbrüche treten häufig zwischen 16 und 21 Uhr auf, wenn Häuser unbewohnt erscheinen. Besonders schlecht einsehbare Bereiche bieten Kriminellen zusätzlichen Schutz.

Rückgang der Wohnraumeinbrüche in den letzten zehn Jahren

In den vergangenen zehn Jahren ist ein deutlicher Rückgang der Einbruchsdiebstähle in Wohnräume zu verzeichnen. 2015 wurden über 1800 Taten registriert, während die Zahl bis 2021 auf unter 530 sank. Nach einem pandemiebedingten Tiefstand war ein leichter Anstieg zu beobachten, die Fallzahlen bleiben jedoch weiterhin unter dem Niveau früherer Jahre. Im Jahr 2024 wurden in Oberösterreich rund 760 Einbruchsdiebstähle in Wohnräume gemeldet.

Über die Hälfte der angezeigten Wohnraumeinbrüche blieb im Versuchsstadium, während bei Einbrüchen in Kellerabteile mehr als die Hälfte der Fälle vollendet wurde.

Beliebte Einbruchsziele

Besonders attraktiv für Einbrecher sind Objekte in der Nähe von Hauptverkehrsadern, da diese eine schnelle Flucht ermöglichen. Auch Siedlungen mit schwer einsehbaren Bereichen und Wohnungen sind häufig betroffen. Die Kriminellen nutzen verschiedene Methoden, um in Wohnräume zu gelangen, darunter das Aufdrücken von Terrassentüren und Fenstern sowie das Verwenden von Leitern oder Gartenmöbeln.

In Mehrparteienhäusern stehen Kellerabteile und Abstellräume zunehmend im Fokus, da diese häufig wertvolle Gegenstände wie Fahrräder oder Werkzeuge enthalten und meist schlecht einsehbar sind.

Von Gelegenheits- bis zu Profi-Einbrüchen

Ein Großteil der Täter sind Gelegenheitskriminelle, die den einfachen Zugriff suchen. Sie wählen in der Regel zufällig aus, welchem Ziel sie sich zuwenden. Ein erfahrener Einbrecher benötigt oft nur wenige Sekunden, um in ein unzureichend gesichertes Haus einzudringen. Die bevorzugte Beute besteht aus Bargeld, Schmuck und kleinen elektronischen Geräten. Bei Widerstand wird der Einbruch häufig abgebrochen, da der zusätzliche Zeitaufwand und die damit verbundene Lärmentwicklung unerwünschte Risiken darstellen.

Im Gegensatz dazu sind die sogenannten „Profitäter“ gezielt und wählen vorab ein bestimmtes Ziel aus, bei dem sie von einer hohen Beute ausgehen. Diese Kriminellen investieren mehr Zeit in die Recherche und Planung.

Polizei und Präventionsmaßnahmen

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, implementiert die Polizei gezielte Konzepte und Strategien. Dazu zählen verstärkte Kontrollen an kritischen Punkten sowie eine erhöhte Patrouillierung in den Abendstunden. Präventionsbeauftragte stehen zur Verfügung, um individuelle Beratung zur Optimierung von Sicherheitsmaßnahmen anzubieten.

Empfehlungen der Kriminalprävention des Bundeskriminalamtes (BK)

  • Sicherheitsfenster und -türen, Zusatzschlösser und Gitter bieten effektiven Schutz. Auch bei kurzzeitigem Verlassen der Wohnung sollten alle Schlösser geschlossen und Fenster nicht gekippt werden.
  • Einbruchsmelde- oder Videoüberwachungsanlagen können nützlich sein, wenn sie sinnvoll eingesetzt werden.
  • Nachbarschaftshilfe ist wichtig, denn Zusammenhalt kann Kriminelle abschrecken.
  • Vermeidung von Anzeichen der Abwesenheit, beispielsweise das Leeren von Briefkästen, ist ratsam.
  • Sichtschutz sollte vermieden werden, um keine ungestörten Einbrüche zu ermöglichen.
  • Werkzeuge und Leitern sollten sicher verstaut werden, um den Einbrechern keine Hilfsmittel zu bieten.
  • Nutzen Sie Zeitschaltuhren und überlegen Sie, ob Außenbeleuchtung sinnvoll ist, wenn Sie abends abwesend sind.
  • Kontrollieren Sie regelmäßig Kellerabteile und Abstellräume.

Verhalten im Schadensfall

Wird ein Einbruch festgestellt, ist umgehend die Polizei unter 133 zu verständigen. Es sollte keinesfalls die Wohnung oder das Haus betreten werden, um keine Spuren zu verwischen und das Risiko einer Konfrontation mit dem Täter zu vermeiden. Sollte es zu einer Begegnung mit einem Einbrecher kommen, sollte dessen Flucht nicht behindert werden, und es ist ratsam, eine Beschreibung der Person sowie das Autokennzeichen und die Fluchtrichtung zu notieren. Es ist wichtig, das Risiko einer Eskalation zu vermeiden, da Angreifer möglicherweise gewalttätig reagieren könnten.

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