Bezirk Braunau
Im Rahmen mehrmonatiger Ermittlungen konnten die Kriminalbeamten in Braunau eine Tätergruppe identifizieren, die über einen längeren Zeitraum den Kokainhandel im Innviertel dominiert hatte. Seit Herbst 2024 wurde mindestens 12 Kilogramm Suchtmittel, darunter mehrere Kilogramm Kokain, von Deutschland in den Bezirk Braunau geschmuggelt. Für den Transport wurden teure Fahrzeuge mit gestohlenen Kennzeichen verwendet. In Braunau wurden die Drogen in wechselnden Hotelzimmern für den Weiterverkauf vorbereitet. Die Erlöse aus dem Kokainhandel wurden durch Geldwäsche, beispielsweise über den Kauf von Fahrzeugen, wieder in den Wirtschaftskreislauf eingeführt oder von der Tätergruppe für teure Urlaubsreisen und Casinobesuche genutzt.
Dank umfassender Ermittlungen konnte die gesamte Täterstruktur offengelegt und neun Haupttäter im Alter von 18 bis 47 Jahren identifiziert werden. Die Tatverdächtigen, alle männlich, setzen sich aus acht österreichischen Staatsbürgern sowie einem serbischen Staatsangehörigen aus dem Bezirk Braunau zusammen. Ab August 2025 kam es im Rahmen eines länderübergreifenden Einsatzes von Polizeikräften des Landeskriminalamtes Oberösterreich und Salzburg sowie Ermittlern der Polizei Braunau, Ried und Schärding zu vorläufigen Festnahmen von fünf Personen im Innviertel. Parallel dazu wurde der 20-jährige Haupttäter aus Braunau in einer bosnischen Kleinstadt durch Zielfahndungsmaßnahmen identifiziert und in Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt sowie bosnischen Behörden aufgrund eines internationalen Haftbefehls festgenommen.
In den folgenden Wochen wurden weitere Mittäter in Österreich festgenommen. Der in Bosnien inhaftierte Haupttäter wurde im September an die österreichische Justiz überstellt. Bislang wurden neun Personen in Justizanstalten untergebracht, wobei der Großteil geständig ist und seine Beteiligung am Drogenhandel eingeräumt hat. Im Rahmen zahlreicher Durchsuchungen wurde unter anderem ein hochpreisiger PKW, finanziert mit Drogengeldern, beschlagnahmt.
Zusätzlich zu den schwerwiegenden Drogendelikten konnten der Tätergruppe auch weitere Verbrechen nachgewiesen werden, darunter schwere Körperverletzungen im Drogenmilieu, Nötigungen, Einbruchsdiebstähle mit dem Ziel E-Bikes, der Besitz verbotener Waffen sowie der fortgesetzte Schmuggel von pyrotechnischen Gegenständen. Aktuellen Ermittlungen zufolge wurden mit diesen Pyrotechnik-Produkten auch Sprengungen an verschiedenen Objekten durchgeführt, darunter ein Taxi, Schaufensterscheiben und Abfalllager. Die Zerschlagung der Tätergruppe stellt auch einen signifikanten Fortschritt im Kampf gegen die Jugendkriminalität im Bezirk Braunau dar.