Am 30. November 2025 ereigneten sich im Bezirk Neunkirchen zwei unabhängige alpine Notlagen, die einen Einsatz von Alpinpolizei, Flugpolizei sowie Bergrettung erforderten.
Der erste Vorfall fand gegen 07:00 Uhr am Preiner Gschaid statt. Ein 32-jähriger slowakischer Staatsbürger begann dort eine anspruchsvolle Bergtour, die über den Göbl-Kühn-Steig zur Seehütte und weiter über das Preinerwandkreuz zum Ottohaus führen sollte. Sein geplanter Abstieg war für den „Ho-Chi-Minh-Pfad“ vorgesehen. Allerdings herrschten auf dem nicht ausgeschilderten Pfad winterliche Bedingungen, wodurch der Mann mehrfach hüfttief im Schnee einsank und nur langsam weiterkam. Völlig durchnässt und erschöpft kontaktierte er gegen 16:30 Uhr seine Freundin, die die Rettung verständigte. Der Mann wurde schließlich von einem Hubschrauber der Flugpolizei in der Nähe der Neuen Seehütte lokalisiert und unverletzt ins Tal geflogen.
Ein weiterer Vorfall ereignete sich am Hochschneeberg. Hier starteten zwei Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren aus Wien gegen 09:30 Uhr ihre Tour. Gegen 16:00 Uhr trafen sie im Bereich des unteren Herminensteiges auf eine dreiköpfige Wandergruppe, die ihnen riet, die Tour abzubrechen. Aufgrund von Müdigkeit und unzureichender Ausrüstung rutschten die beiden immer wieder aus und konnten keinen eigenständigen Abstieg mehr bewältigen. Daher setzten sie gegen 16:20 Uhr einen Notruf ab. Die Bergrettung Puchberg am Schneeberg konnte die beiden Jugendlichen schnell lokalisieren und sicher ins Tal bringen. Sie waren lediglich in Jogginghosen und Sneakern gekleidet und hatten nur ein Paar Handschuhe für beide dabei. Eine Prüfung der Kostenersatzpflicht für den polizeilichen Einsatz erfolgt derzeit durch die Alpine Einsatzgruppe.
Die Alpine Einsatzgruppe der Landespolizeidirektion Niederösterreich betont in diesem Zusammenhang erneut die Bedeutung einer ordnungsgemäßen Tourenplanung sowie der richtigen Winterausrüstung. Wetterumschwünge, früh eintretende Dunkelheit und Schneelage werden im hochalpinen Raum oft unterschätzt.
