„Die umfangreiche Tatortarbeit wurde mittlerweile abgeschlossen. Mehr als 50 Zeuginnen und Zeugen wurden bereits einvernommen, um die Tat zu rekonstruieren und auch, um ein näheres Bild vom Täter zu bekommen“, gab Innenminister Gerhard Karner am 17. Juni 2025 bekannt.
Der 21-Jährige dürfte während der Tat kabelgebundene Kopfhörer ohne Bluetooth- und Sprechfunktion und eine Brille als optische Sehhilfe getragen haben. Neben dem suizidierten Täter fanden Ermittler Ohrenstöpsel, wie sie beim Schießtraining verwendet werden.
Kurz vor der Tat veröffentlichte der Mann ein Foto von seinen Beinen auf der Schultoilette auf der Plattform „X“ (vormals Twitter). 30 Social-Media-Accounts konnten dem Täter zugerechnet werden – welche Profile vom Täter selbst angelegt wurden, kann jedoch nicht festgestellt werden.
Über das Motiv der Tat gibt es derzeit keine Hinweise – der 21-Jährige dürfte jedoch Täterinnen und Täter sogenannter School-Shootings verherrlicht haben.
Landespolizeidirektor Ortner betonte, dass unmittelbar nach der Tat eine verstärkte Überwachung sämtlicher Schulen in der Steiermark angeordnet worden sei. In Kooperation mit der Bildungsdirektion würde es Präventionsprojekte geben, die bereits jetzt Gang und Gäbe sind, jedoch intensiviert fortgeführt werden würden.
Michael Lohnegger, Leiter der zuständigen Einsatzgruppe „Luctus“, sagte, dass sich noch zwei Schwerverletzte in Intensivbehandlung befänden, jedoch nicht mehr in Lebensgefahr wären. Sieben weitere Opfer konnten die Intensivstation bereits verlassen, zwei Verletzte wurden aus dem Krankenhaus entlassen. „Nur sechs Minuten nach der Erstinformation war die erste Streife der Polizeiinspektion Eggenberg vor Ort. Durch das schnelle Eintreffen der Einsatzkräfte konnte der Täter gefunden und die Verletzten versorgt werden. Geschwindigkeit bedeutet Leben retten“, ergänzte Kurt Kronberger, Leiter des DSE/EKO Cobra Süd.
„Ich appelliere an Sie: Haben Sie Geduld, damit lückenlos ermittelt werden kann. Das ist die Verantwortung und Aufgabe, die wir haben. Ermittlungen werden akribisch geführt und dürfen nicht oberflächlich sein“, betonte Innenminister Karner.
Tatverherrlichung stellt Straftat dar
Nach der Tat kam es zu Meldungen sogenannter Trittbrettfahrer: Es häuften sich Amokdrohungen gegen Schulen. Der Landespolizeidirektor appellierte: „Die Verursacher werden dafür zur Rechenschaft gezogen und tragen die Kosten des Einsatzes.“
Ein 19-jähriger Österreicher konnte nach einer Amokdrohung ausgeforscht werden und befindet sich nun in Untersuchungshaft. Auch in den sozialen Medien werde die Tat verherrlicht – derartiges Verhalten wäre „moralisch abzulehnen und stellt eine Straftat dar. Verbreiterinnen und Verbreiter werden der Staatsanwaltschaft angezeigt“, sagte Ortner.