Die literarische Landschaft der Steiermark erweist sich als lebendig und innovativ. Mit der Auszeichnung von Natascha Gangl beim Ingeborg-Bachmann-Preis zeigt sich einmal mehr, wie bedeutend steirische Stimmen im deutschsprachigen Literaturbetrieb sind. Gangl setzte sich in diesem Jahr nicht nur gegen 13 Konkurrenten durch, sondern gewann zudem den BKS Bank-Publikumspreis. Ihr Werk „Da Sta“ fesselte Jury und Publikum gleichermaßen und verdeutlicht den künstlerischen Ansatz der Autorin: „Ich entwickle für den Inhalt die passende Form.“
In „Da Sta“ kombiniert Gangl eindrucksvoll steirische Mundart mit einer klangexperimentellen Exploration von Sprache, Identität und den Schatten der Vergangenheit, insbesondere in Bezug auf Kriegsverbrechen an der steirisch-slowenischen Grenze. Die Jury lobte dabei die sprachliche Präzision und die fast performative Darbietung ihres Textes, die es ihr ermöglicht, die unsichtbaren Spuren des Nationalsozialismus eloquent nachzuzeichnen.
Kulturlandesrat Karlheinz Kornhäusl betont den kulturellen Wert dieses Erfolges: „Natascha Gangl zeigt, wie Literatur Brücken schlägt – zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Sprachen und Lebenswelten.“ Ihr Experiment mit Klang und Dialekt könnte für junge Schriftsteller in der Steiermark ein inspirierendes Vorbild sein.
Die Steiermark darf sich auf eine aufregende Zeit für die Literatur freuen, in der neue Stimmen und innovative Ansätze weiter gefördert werden. Die Entwicklung der aktuellen literarischen Projekte und Initiativen wird mit Spannung verfolgt, da sie die kulturelle Strahlkraft der Region nachhaltig stärken könnten.