Unter dem Motto „Raus aus der Schule, rein in den Beruf“ fand am Donnerstag der Girls’ Day in der Steiermark statt. Das Land Steiermark öffnete dafür die Türen der Abteilung 15 (Energie, Wohnbau, Technik) sowie der Versuchsstation für Spezialkulturen in Wies (Abteilung 10), um Schülerinnen die Vielfalt technischer Berufe und die faszinierende Welt der Natur näherzubringen.
Besonders im Alter von 13 bis 14 Jahren stehen viele Mädchen vor der Berufswahl. Der Girls’ Day bietet ihnen die Möglichkeit, Berufe aus Technik, Naturwissenschaften, IT und Handwerk kennenzulernen – oftmals Bereiche, die sie sonst nicht in Betracht ziehen würden.
Das Land Steiermark nutzt diese Initiative bewusst, um gesellschaftspolitische Verantwortung zu übernehmen. Mädchen sind in den MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) nach wie vor unterrepräsentiert. Daher will das Land das Interesse frühzeitig wecken und fördern.
Prominente Unterstützung beim Girls‘ Day
In Graz begrüßten Landeshauptmann-Stellvertreterin Manuela Khom, Verkehrslandesrätin Claudia Holzer, Landesamtsdirektorin Brigitte Scherz-Schaar und Abteilungsleiter Edgar Chum gemeinsam mit dem Organisationsteam die Teilnehmerinnen bei einem lockeren Get-together.
Manuela Khom betonte: „Ich freue mich sehr, dass das Land Steiermark heuer als Arbeitgeber beim Girls’ Day mitmacht. Wir tragen so dazu bei, klassische Rollenbilder aufzubrechen und Mädchen zu ermutigen, sich in unterschiedlichsten Berufen zu entfalten. Ein Beruf fragt nicht nach dem Geschlecht, sondern nach den Fähigkeiten.“
Auch Claudia Holzer unterstrich: „Die technische Welt ist längst keine Männerdomäne mehr. Innerhalb unserer Verwaltung übernehmen Frauen bereits Spitzenpositionen – von der Projektleitung im Straßenbau bis zur Regionalleitung im Straßenerhaltungsdienst. Es ist schön zu sehen, wie motiviert die jungen Damen auf uns zukommen und Gespräche suchen.“
Spannende Wissensrallye in der Abteilung 15
Die Mädchen konnten bei einer Wissensrallye die Abteilung 15 erkunden: Sie experimentierten im Umweltlabor, führten Messungen mit einer akustischen Kamera durch, prüften pH-Werte in der Abwassertechnik und recherchierten im KlimaPass. In der Maschinentechnik legten sie Schutzausrüstung für Seilbahnarbeiten an, während sie in der Luftreinhaltung die Auswirkungen von Silvesterraketen auf die Feinstaubbelastung untersuchten.
Abteilungsleiter Edgar Chum hob hervor: „Unsere Abteilung zeigt, dass Frauen in technischen Berufen erfolgreich Karriere machen können. Knapp die Hälfte unserer mehr als 300 Mitarbeitenden sind Frauen, bei den Referatsleitungen stellen sie sogar die Mehrheit.“
Natur erleben in Wies
In der Versuchsstation Wies konnten die Teilnehmerinnen hautnah erleben, wie Gemüse-, Zierpflanzen- und Arzneipflanzenanbau funktioniert. Sie vermehrten Apfelminze, lernten über Aussaat, Schneiden und Gießen und erfuhren, wie neue Züchtungen entstehen.
Doris Lengauer, Leiterin der Versuchsstation, sagte dazu: „Gerade in herausfordernden Zeiten ist es wichtig, die Lebensmittelproduktion zu sichern. Wir möchten Kindern und Jugendlichen den Bezug zur Landwirtschaft näherbringen und ihnen zeigen, wie vielseitig dieser Bereich ist.“
Ein starkes Signal für Chancengleichheit
Die Fachabteilung Gesellschaft der A6 initiierte die Teilnahme am Girls’ Day im Rahmen der Steirischen Gleichstellungsstrategie sowie der Strategie für Bildungs- und Berufsorientierung. Der Fokus liegt klar auf dem Abbau geschlechtsspezifischer Rollenbilder und der Förderung individueller Talente.
Denn: Ein Beruf fragt nicht, ob Mädchen oder Bursche – ausschlaggebend sind allein die Interessen und Fähigkeiten!