Steiermark | Die Polizei informiert über eine Betrugsmasche, bei der Tätergruppen sich als vermeintlich seriöse Ankäufer von Pelzen, Edelmetallen und Antiquitäten ausgeben. Ziel dieser Masche ist es, Gold und Schmuck zu stark unter ihrem tatsächlichen Wert zu erwerben. Besonders ältere Menschen könnten unbemerkt von solchen Betrugshandlungen betroffen sein.
Am Freitag, dem 28. November 2025, erhielt die Polizei im Bezirk Liezen einen Hinweis auf eine entsprechende Veranstaltung in einem Café. Bisher konnten durch Ermittlungen keine Opfer identifiziert werden, dennoch sensibilisiert die Polizei für mögliche Betrugshandlungen in diesem Kontext.
So gehen die Täter vor
Die Täter kündigen über Postwurfsendungen oder Flugzettel angebliche „Ankaufstage“ in Gasthäusern, Cafés oder Hotels an und treten dort gepflegt auf. Die mitgebrachten Pelze oder andere Gegenstände dienen oft nur als Vorwand zur Kontaktaufnahme. Diese werden zwar begutachtet, jedoch meist abgelehnt oder zu sehr niedrigen Preisen bewertet. Im Anschluss lenken die Täter das Gespräch gezielt auf Gold oder Schmuck und versuchen, diese in der Regel ohne Nennung des aktuellen Goldpreises deutlich unter Marktwert zu erwerben. Insbesondere ältere Personen stehen dabei oft im Fokus.
Polizei rät zur Vorsicht
Bei polizeilichen Kontrollen stellte sich heraus, dass sich die Beteiligten teils mit legitim angemeldeten Gewerben tarnen. Häufig lassen sich auch Vorstrafen oder polizeiliche Vormerkungen feststellen. Die Polizei rät daher zu folgendem Verhalten:
- Seien Sie skeptisch gegenüber Postwurfsendungen, die kurzfristige „Ankaufstage“ ankündigen.
- Geben Sie keinesfalls Gold oder Schmuck ohne vorherige fachkundige Bewertung aus der Hand.
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen oder zu schnellen Entscheidungen drängen.
- Seriöse Goldankäufe nennen transparente Preise und führen keine Kopplungsgeschäfte mit wertlosen Pelzen durch.
Anzeige erstatten
Sollten Sie ebenfalls dubiose Angebote erhalten haben oder möglicherweise Opfer solcher Betrugshandlungen geworden sein, erstatten Sie bitte Anzeige bei der nächstgelegenen Polizeiinspektion. Betroffene müssen sich dabei keinesfalls schämen: Die Täter nutzen professionelle und manipulativ wirkende Techniken. Jede Meldung trägt dazu bei, weitere Straftaten zu verhindern und Tätergruppen zu identifizieren. Bei der Ermittlung von Tätern besteht zudem, im Rahmen eines strafrechtlichen Verfahrens und gegebenenfalls einer Schadenswiedergutmachung, die Chance, verloren geglaubtes Geld zurückzuerhalten.
